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47. Intersteno-Kongress in Beijing

- Gregor Keller -

 

Alle zwei Jahre findet ein Interstenokongress statt, beim vorletzten in Prag vor zwei Jahren, wurde mit großer Mehrheit beschlossen den 47. Kongress in Peking durchzuführen. Und der war nun vom 15. bis 21. August 2009. Kongresse der weltweiten Stenogemeinde finden schon seit  dem vorigen Jahrhundert statt, aber erst nach Gründung der INTERSTENO nach dem zweiten Weltkrieg gibt es auch Weltmeisterschaften im Maschinenschreiben Tastaturschreiben) und – etwas später -  auch in Stenografie (Handstenografie und Maschinenstenografie). Mit den Kongressen verbunden sind Treffen des Vorstandes (Board Meetings usw.), eine Hauptversammlung (General  Assembly) und auch Vortragstage, bei denen zu allen möglichen Themen referiert wird, die im Zusammenhang mit Schreiben und Organisation stehen. Auch Ausstellungen von Firmen, die beispielsweise Maschinen (z.B. Stenografiermaschinen) oder Material (Lehrbücher usw.) herstellen gibt es regelmäßig bei den Treffen von  jeweils rund 500 bis 600 Teilnehmern am Kongress. So waren es in diesem Jahr rund 550 Teilnehmer. 

Die deutsche Landesgruppe gehörte mit 70 Angereisten zu den stärksten Gruppen, nach den Chinesen, den Tschechen und Italienern. 25 Nationen waren vertreten. Selbst aus USA, Japan und Australien wurden Stenografen und Tastenspezialisten gesichtet. Höhepunkt war wie immer die Abschlussveranstaltung mit der Siegerehrung (Price Giving ceremony). 

Die anwesenden Parlamentsstenografen nahmen im Rahmen des Programmes auch die Gelegenheit wahr sich zu treffen und eigene  Fragen zu erörtern. An dem diesjährigen Kongress nahm Gregor Keller vom Darmstädter Stenografenverein  und sowohl Ehrenpräsident des Deutschen Stenografenbundes, der Intersteno Landesgruppe Deutschland als auch  der Intersteno, der rund 25 Nationen angehören, teil. Der Darmstädter Verein hatte 1981 eine Reise -  unter seiner Mitorganisation und Leitung  -  mit 32 Teilnehmern nach China organisiert, bei dem es zum ersten Treffen chinesischer und deutscher Stenografen kam. Der chinesische Verband  gründete sich damals  im Jahr 1981 unter dem heute 96jährigen  Prof. Tang Ya We i  aus Peking. Die daraus resultierenden Treffen führten dann zur Aufnahme der chinesischen Organisation beim Kongress in Istanbul zur Aufnahme in die internationale Organisation. Und man erinnerte sich beim jetzigen Kongress gerne an die Deutschen, die die damals so wichtige Kontaktaufnahme organisierten. Prof. Tang Ya Wei nahm, obwohl mittlerweile im Rollstuhl sitzend sowohl an der Eröffnungsveranstaltung als auch  dem großen Abschlusstreffen teil, wobei er immer im Mittelpunkt des Interesses der Medien und auch der chinesischen Teilnehmer stand. 

Gregor Keller nahm als Ehrenpräsident an den drei Sitzungen des Council teil und steuerte Vorträge zu der Organisationsform unserer Organisation in Deutschland (140 Jahre Deutscher Stenografenbund, Fachorganisation für Informationsverarbeitung, Textverarbeitung, Stenografie und  verwandte Bereiche) beim Forum of International Steno Education  - und beim Vortragstag zum Thema der “Notwendigkeit von PR-Arbeit der Intersteno und ihrer Länderorganisationen“ bei. Er ist auch Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses (Prüfer aus China, Österreich und Deutschland) und gab - nach Prüfung - bei der Hauptversammlung den Bericht über die finanzielle Situation der Organisation, die als zufriedenstellend geschildert worden ist. Der Vorstand wurde in diesem Jahr auch gewählt, es ergaben sich keine wesentlichen Veränderungen. Präsident wurde erneut, gewählt mit großer Mehrheit, Gian Paolo Trivulzio aus Mailand. Das wichtige Amt des Generalsekretärs behielt Danny Devriendt aus Belgien.  Keller wurde erneut in die Rechnungsprüfungskommission gewählt. Ein Deutscher ist auch Mitglied im Board: Prof. Dr. Boris Neubauer, Vorsitzender des Ausschusses, der sich mit Zukunftsfragen der Organisation befasst. 

Der Interstenokongress endete am 20. August nach den der Siegerehrung folgenden typisch chinesischen Darbietungen und einem umfangreichen Abschiedsessen. Am nächsten Tag beteiligten sich rund 150 Kongressteilnehmer an einer ganztägigen Ausflugsfahrt, die an die chinesische Mauer führte. Wer da nicht gewesen ist, war eigentlich gar nicht in China, sagt man... 

Ein ungewöhnlicher Kongress war zu Ende. Übrigens der nächste Kongress soll in zwei Jahren in Paris durchgeführt werden, so wurde es jedenfalls beschlossen. Die deutschen Schreiber waren recht erfolgreich.
Ergebnisse sind unter intersteno.de und unter stenografenbund.de veröffentlicht. Aus dem Südhessischen waren zwei Schülerinnen aus Bürstadt unter den erfolgreichen Schreibern und die Ehrenvorsitzende des Bürstädter Stenografenvereins und Buchautorin Renate Gayer half bei den Stenowettbewerben und hielt beim Vortragstag einen Vortrag über „Tastschreiben für Kinder und Jugendliche“. Und aus Langen nahm Michael Raub teil, schon 1981 auch Teilnehmer bei der ersten Reise der Stenos nach China.Beijing hat sich verändert seit damals, es ist  eine Welt-Metropole des 21. Jahrhunderts geworden...